Stammpflanze:
Melissa officinalis subsp. inodora
Drogenbezeichnung:
Melissae folium (Blatt der Pflanze)
Volkstümliche Namen:
Bienenfang, Bienenkraut, Bienensaug, Citronenmelisse, Darmgichtkraut, Englische Brennessel, Gartenmelisse, Hasenohr, Herzbrot, Herzkraut, Herztrost, Honigblum, Immenchrut, Ivenblatt, Limonikraut, Mutterkraut, Mutterwurz, Nervenkräutel, Pfaffenkraut, Riechnessel, Salatkräutle, Spanischer Salbei, Wanzenkraut, Zahnwehkraut, Zitronenkraut, Zitronella
Botananische Pflanzenfamilie:
Lippenblütler - Lamiaceae
Aus der botanischen Unterfamilie Nepetoidaea. Die Melisse ist damit Angehöriger einer Familie, die sehr viele bekannte Nutz- bzw. Heilkräuter wie Salbei, Rosmarin oder Thymian beinhalten.
Inhaltsstoffe:
ätherische Öle (Geraniol, Nerol, Linalool, Citral, Caryophylen, Thymol), Kaffeesäure, Hydroxyzimtsäure, Rosmarinsäure, Bitterstoffe, Harze, Saponine, Schleimstoffe, Glykosid, Vitamin-C, ...
Melisse, die vielseitige Heilpflanze
Die Zitronenmelisse oder Melisse ist eine aus dem östlichen Mittelmeergebiet stammende Pflanzenart und wird als Gewürz- oder Arzneipflanze sowie als Bienenweide angebaut. Sie verfügt über eine Reihe von Wirkstoffen, die in der Lage sind, körperliche und seelische Leiden unterschiedlichster Art zu lindern. In der Volksmedizin wird die Zitronenmelisse gegen Erkältungskrankheiten und Kreislaufschwäche eingesetzt. Aufgrund des Gehaltes an Phenolcarbonsäuren-Derivate, vor allem Rosmarinsäure, haben Melissenblätter eine antimikrobielle und antivirale Wirkung. Der lateinische Beiname officinalis bedeutet, dass sie in der Offizin, dem Arbeitsraum der Apotheke verwendet wurde, also eine traditionelle anerkannte Heilpflanze war und ist. Sie ist eine der meistverwendeten Heilpflanze der Kräutergärten, eine richtige Alleskönnerin.
Bereits Ärzte in der Antike wussten um die beruhigende, stimmungsaufhellende Heilwirkung der Zitronenmelisse. Im Mittelalter musste sie sogar per Verordnung in jedem Klostergarten angebaut werden, weil sie für sehr wertvoll und unentbehrlich gehalten wurde. Populär wurde die Zitronenmelisse in Mitteleuropa durch Hildegard von Bingen, die sie als "Seelenbalsam" nutzte. Bei Paracelsus gehörte sie ohne Zweifel zu seinen Lieblingspflanzen. Er verwendete die Pflanze vor allem als herzstärkende Arznei, denn sie sei "ein Erneuerer der Lebenskräfte" und " von allen Dingen die die Erde hervorbringt, die beste Pflanze für das Herz". Traditionell wird der "Melissengeist" mit anderen Pflanzen kombiniert und zur Unterstützung der Magenfunktion und bei nervlicher Belastung eingesetzt.
Weitere Informationen: www.heilkraeuter.de
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